
Der Planungsprozess beim Hausbau in Österreich 2025
Einleitung
Die Planung ist einer der wichtigsten Schritte beim Hausbau in Österreich. Ohne eine durchdachte Strategie kann es zu unerwarteten Kosten, Verzögerungen und rechtlichen Problemen kommen. Die Bauvorschriften in Österreich sind streng geregelt, und je nach Bundesland können sich unterschiedliche Vorgaben ergeben. In diesem Beitrag erklären wir den Planungsprozess Schritt für Schritt und zeigen auf, welche Kosten und Leistungen dabei auf Bauherren zukommen.

- Die ersten Schritte der Planung
Bedarfsanalyse und Ideenfindung
Bevor es an die konkrete Planung geht, sollten Bauherren in Österreich ihre Bedürfnisse genau definieren. Dabei sind folgende Fragen entscheidend:
- Wie groß soll das Haus sein? In Österreich gelten je nach Bauordnung unterschiedliche Vorschriften für die maximale Bebauungsdichte.
- Welche Anforderungen gibt es an die Raumaufteilung? Soll es ein offener Wohnbereich sein oder getrennte Zimmer für verschiedene Zwecke?
- Welche Baustoffe und Energiekonzepte sind gewünscht? Besonders in Österreich sind nachhaltige Bauweisen mit Holz oder Passivhaus-Standards gefragt. Hier gibt es auch tolle Förderungen.
- Gibt es rechtliche Vorgaben oder Bauvorschriften am Wunschstandort? In Wien, Niederösterreich oder Tirol können die Vorschriften zur Bauhöhe, Dachform oder Grünflächenanteil unterschiedlich ausfallen als im Vergleich zur Steiermark.
Budgetplanung
Ein realitätsnahes Budget ist essenziell. In Österreich variieren die Kosten je nach Bundesland erheblich. Folgende Punkte sollten berücksichtigt werden:
- Grundstückskosten: In Wien oder Salzburg oft teurer als in ländlichen Regionen wie dem südlichem Burgenland.
- Baukosten: Abhängig von der Bauweise (Massivbau, Holzbau, Fertighaus) und den verwendeten Materialien.
- Honorare für Architekten und Planer: Diese können sich nach der Honorarordnung für Architekten in Österreich richten. Es ist zu empfehlen vor Start mit dem Planer einen Preis zu fixieren und spätere Überraschungen zu vermeiden.
- Nebenkosten: Dazu gehören Genehmigungen, Anschlüsse für Wasser, Strom und Gas, sowie wenn benötigt Gutachten für Boden, Statik, Versickerung und Energieeffizienz.
Ein Beispiel für eine realistische Kalkulation für ein Einfamilienhaus in Österreich:
- Grundstück: 100.000 – 300.000 € (je nach Region)
- Hausbau (ca. 150 m² Wohnfläche): 300.000 – 450.000 €
- Nebenkosten: 50.000 – 80.000 €
- Gesamt: ca. 450.000 – 800.000 €
- Architekt oder Fertighausanbieter?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Haus zu planen:
|
- Die verschiedenen Planungsphasen
Vorentwurf (Grundlagenermittlung)
In dieser ersten Phase wird geprüft, ob das Bauvorhaben den österreichischen Bauvorschriften entspricht. Dazu gehört die Klärung folgender Punkte:
- Baurechtliche Vorgaben: Welche Bauhöhe und Dachformen sind erlaubt?
- Bebauungsplan: Gibt es Einschränkungen zur maximalen Nutzfläche?
- Erschließung des Grundstücks: Ist das Grundstück an Wasser, Abwasser und Strom angeschlossen?
- Erste Skizzen: Machbarkeitsstudien, die erste Raumkonzepte und Ideen beinhalten.
Entwurfsplanung
In dieser Phase wird das Bauvorhaben konkreter. Es entstehen detaillierte Grundrisse und architektonische Modelle. Zudem wird eine erste Kostenschätzung vorgenommen, um sicherzustellen, dass das geplante Bauvorhaben finanziell realisierbar ist. Besonders in Österreich spielen folgende Punkte eine Rolle:
- Energieeffizienz: Ein Vorabzug eines Energieausweises kann helfen…
- Wärmedämmung: Erfüllt das Gebäude die Vorgaben der OIB-Richtlinien?
- Materialwahl: Nachhaltige Baustoffe wie Holz oder Ziegel sind sinnvoll.
Einreichplanung
Die Einreichplanung umfasst alle Schritte, die notwendig sind, um eine Baugenehmigung bei der jeweiligen Baubehörde in Österreich zu erhalten. Wichtige Unterlagen:
- Bauansuchen mit Plänen und Berechnungen
- Energieausweis gemäß OIB-Richtlinien
- Eventuell benötigte Nachweise: Bodengutachten, Versickerung usw.
- Abstimmung mit der Gemeinde bezüglich eventueller Bauvorschriften
Die Genehmigungsdauer kann je nach Bundesland zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten variieren.
Ausführungsplanung
Nach der Baugenehmigung folgt die detaillierte Ausführungsplanung. Diese Phase umfasst:
- Technische Zeichnungen für Baufirmen
- Zeitpläne für die Bauabwicklung
- Erstellung eines Leistungsverzeichnisses zur Ausschreibung an Bauunternehmen
- Koordination der Gewerke, um einen reibungslosen Bauablauf sicherzustellen
- Wichtige Kostenfaktoren in der Planungsphase
Leistung | Kosten in Österreich (ca.) |
Baugenehmigungen | 1.000 – 6.000 € |
Bodengutachten | 1.000 – 4.500 € |
Energieberatung | 1.000 – 3.500 € |
Vermessungsleistungen | 1.500 – 6.000 € |
- Häufige Fehler in der Planungsphase vermeiden
- Unrealistisches Budget: Viele Bauherren unterschätzen die zusätzlichen Nebenkosten wie Notarkosten, Anschlussgebühren oder unvorhergesehene Ausgaben.
- Falsche Grundstückswahl: Grundstücke in Hochwassergebieten oder mit schwierigen Bodenverhältnissen können teure Anpassungen erfordern.
- Unklare Kommunikation: Ein detaillierter Vertrag mit Architekten und Bauunternehmen verhindert spätere Missverständnisse.
- Fehlende Genehmigungen: In Österreich kann das Bauen ohne vollständige Genehmigungen hohe Strafen und Abrissverfügungen nach sich ziehen.
- Keine nachhaltige Planung: Energiesparende Konzepte und gute Dämmung sparen langfristig Kosten.
Fazit
Die Planung eines Hauses in Österreich erfordert eine gründliche Vorbereitung, da baurechtliche und finanzielle Aspekte berücksichtigt werden müssen. Wer sich frühzeitig mit dem Prozess beschäftigt und Experten hinzuzieht, kann viele Fehler vermeiden und den Bau reibungslos umsetzen.
Falls Sie auf der Suche nach erfahrenen Architekten oder Planern in Österreich sind, hilft Ihnen baufinder.at, die besten Experten zu finden. Starten Sie noch heute Ihre Bauplanung!